Beispiel-Bild

Im Sommer1946 kam Margot Dehmel als 11 jähriges Mädchen von Schlesien aus nach Niedersachsen.
Sie besuchte in Hildesheim die Handelsschule und später dann wurde sie Verkaufsleiterin in einem Konsum.

In Berlin engagierte sie sich zusammen mit ihrem Ehemann vor allem im sozialen Bereich im Umfeld der Berliner Stadtmission am Hermannplatz in Neukölln.
Hier geschah es schon mal, dass sie spontan viele Menschen zu sich nach Hause einlud. Kochen und am Herd stehen waren ihr nicht so wichtig, wie die Bewirtung ihrer Gäste und hier zeigte sich ihr Talent zur Improvisation.

Sie lebte ihren christlichen Glauben zu leben, ohne viel darüber reden zu müssen und konnte gut mit Menschen umgehen.
Sie hörte zu, wenn man ihr von Sorgen oder Problemen berichtete und man schätzte ihren Rat, den sie wohlüberlegt und gerne erteilte.
Viele Jahre war sie ehrenamtlich tätig in der kirchlichen Telefonseelsorge.
Ihre Art war zurückhaltend und selbstbewusst zugleich.
Während eines Gespräches konnte sie Räume schaffen und Blickwinkel erweitern.

Sie liebte das Meer in Dänemark und überhaupt die Natur, die gelben und roten Rosen, die im Garten wuchsen, wobei sie nicht unbedingt den „grünen Daumen“ hatte aber bestimmt das „grüne Herz“.

Das denkwerk für Margot Dehmel ist aus einem Schlesischen Sandstein.
Vier Durchbrüche schaffen Raum für den anderen Blick und formen ein einfaches Kreuz. Sie sind vergoldet und leuchten im Gegensatz zum eher unprätentiösen Sandstein.
Dem sieht man seine Steinwerdung noch an. Hinten trägt er noch Spuren der Meeresoberfläche von vor vielen Millionen Jahren.
Vorne gehen die schroffen Bruchkanten über in eine fein geschliffene Oberfläche, in die ihr Name eingehauen steht.
Über die seitlichen Flächen des Steines zieht sich ihr Einsegnungsspruch: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herren immerdar.“ (Psalm 23,6)

Idee und Ausführung: denkwerk, in Zusammenarbeit mit dem Ehemann und den Kindern; Aufgestellt im November 2008 auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof II an der Liesenstraße im Berliner Wedding  

 

- Zurück zur Übersicht -