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Der von breiten Magistralen umgebene und verkehrumtoste Friedhof wurde zu DDR–Zeiten geschlossen.
Nach Ablauf der letzten Ruhefrist war beabsichtigt, das Gelände mit Wohnblocks zu bebauen.

Im Laufe der Jahre wurde der Friedhof zu einem verwunschenen Urwald, in den der Mensch nur selten ordnend eingriff.

Vor einem alten Wandgrab wuchs die Linde.
Oben berührte der Baum bald das Gesims des Architravs und umschloss es.

Unten stand die Schubkarre, die der Friedhofsgärtner an den Stamm gelehnt hatte.
Ihr Holz verrottete, aber der Baum hält das Eisen der Karre jetzt fest umschlossen da, wo der Mensch einst anfassen musste, um zu arbeiten...

Manchmal macht die Natur die besten Grabzeichen allein.

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