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Für andere mitzudenken, das hatte Hans Joachim Killisch schon als 15 jähriger Junge gelernt. Damals ging gerade in Ostpreußen das Reich, das eigentlich 1000 Jahre hätte halten sollen, zu Ende und sein Vater wurde vor den Augen der Familie erschossen. Ab da fühlte er sich verantwortlich für die Familie und das durchzog später sein ganzes Leben.
Nach seinem Maschinenbaustudium wurde er technischer Direktor einer Fabrik.
Er hatte die Fähigkeit, strukturiert denken zu können. Das half ihm nicht nur bei der Arbeit, sondern auch bei der Organisation von großen Familientreffen.
Man fuhr in die alte Heimat, nach Polen, und er referierte über die geschichtlichen Zusammenhänge.
Dabei war sein Ton versöhnlich. Er hatte ein positives Verhältnis zum östlichen Nachbarn.
Das Familiengrab gibt es heute noch: Eine dreiteilige Anlage im Jugendstil auf einem Dorffriedhof in den Masuren.

Das denkwerk für Hans Joachim Killisch nimmt die alte Grundform der Familiengrabanlage auf und kombiniert es mit dem christlichen Kreuz.
Es ist an seinen Innenseiten vergoldet und bildet so einen Kontrast zum eher unprätentiösen Sandstein. Danach hatte er gelebt: Mehr Sein als Schein aber im Glauben fest verankert.
Der Spruch auf der Rückseite des denkwerkes nimmt Bezug auf das ereignisreiche Zusammensein mit seiner Frau im irdischen Leben und der Hoffnung auf eine Zukunft
im christlichen Sinne: „Dass einer Stab des Anderen und stille Last zugleich, gemeinsam Rast und Wandern und Ziel das Himmelreich“

Aufgestellt am 4.4.2007 auf dem Friedhof am Bürgerpark im Berlin/ Pankow; Idee und Ausführung: denkwerk, in Zusammenarbeit mit den Angehörigen; Material: Cottaer Sandstein und Blattgold (Maße: 120cm x 56 x 28)

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