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Jakob Müller war ein Weltreisender mit jüdischen Wurzeln.
Geboren wurde er in Polen, wo sein Vater eine Essigfabrik besaß.
Nach dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf das Land wanderte die Familie nach London aus.
Dort ging er zur Schule absolvierte ein Studium als Techniker.
Bei der Invasion der Alliierten in der Normandie war seine Truppe für die Treibstoffversorgung zuständig und seine Sprachkenntnisse waren sehr gefragt, denn er sprach fließend Deutsch, Englisch und Polnisch.
Nach dem Krieg wanderte er nach Israel aus. Er war ein großer Anhänger der zionistischen Idee aber mit dem Glauben konnte er nie etwas anfangen.
Über 40 Jahre arbeitete er dort in einem Kibbuz.

Bei einem Urlaub in Straßburg lernte der bereits 80 jährige Jakob Rosemarie kennen.
Sie schienen wie gemacht füreinander.
Seine aufgeschlossene, weltmännische Art ließ sie ihre traurige Scheidung vergessen.
Sie heirateten und er zeigte ihr „seine“ Welt.
Gemeinsam besuchten sie Freunde, die er in Amerika, Israel oder London hatte. Es war die intensivste Zeit in ihrem Leben
Als er dann sehr krank wurde, kämpfte Jakob mit der ganzen Kraft seines Geistes dagegen an. Er galt als anstrengender Patient, dem nichts recht zu machen war.
In dieser Zeit flüchtete sich Rosemarie immer mehr in ihre eigene Welt –eine Welt des Vergessens.
Als er starb, wusste sie kaum mehr, wer er eigentlich gewesen war…

Das denkwerk für Rosemarie und Jakob Müller ist wie eine Brücke gestaltet. Sie verbindet zwei Menschen, die am Ende ihres Lebens eine sehr intensive Zeit miteinander hatten verbringen können.
Obwohl ihre späte Liebe nicht lange währen konnte, war sie ein kleines Wunder…

Aufgestellt im Mai 2010 auf dem Friedhof am Bürgerpark im Berlin/ Pankow; Idee und Ausführung: denkwerk, in Zusammenarbeit mit Rosemaries Tochter; Material: Jura- Kalkstein (Maße: 160cm x 40 x 30)  

 

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